Die Falknerei Ronneburg betreibt eine staatlich anerkannte Pflege- und Auffangstation für Greifvögel und Eulen, in der verletzte und verunglückte Vögel behandelt und gepflegt werden. Die Auffangstation nimmt einen großen Teil unserer Zeit in Anspruch. Jährlich kommen zwischen 120 und 200 Vögel zu uns, die medizinisch versorgt, gefüttert und je nach Zustand nach einigen Tagen oder auch Wochen wieder in die Natur entlassen werden.
Im Frühjahr pflegen wir viele Nestlinge, die bei Sturm oder Unwetter aus dem Nest gefallen sind. Häufig handelt es sich jedoch um Vögel mit Verletzungen durch Autos, Fensterscheiben oder Stromleitungen. Der Straßenverkehr ist die häufigste Ursache für Aufenthalte in unserer Auffangstation. Auch durch Parasiten geschwächte oder total ausgehungerte Tiere finden bei uns Hilfe.
Dank langjähriger Erfahrung in der Versorgung verletzter Tiere sowie des beruflichen Know hows (Falkner/Tierarzthelferin) in Zusammenarbeit mit spezialisierten Tierärzten konnten und können wir eine Reihe von Heilungs- und Auswilderungserfolgen verzeichnen.
Zwei junge Waldrohreulen, während Baumfällarbeiten aus dem Nest gefallen, haben bei uns Unterschlupf gefunden.
Ein Sturm hatte diesen ca. 3 Wochen alten Mäusebussard aus dem Horst geweht. Bei uns wurde er aufgezogen und zum passenden Zeitpunkt wieder in die Natur entlassen.
Im Jahr 2006 hatten wir unter anderem einen sehr schweren Vergiftungsfall bei einem Wespenbussard. Aber auch dieser Vogel konnte erfolgreich behandelt werden und erwartete in unserer Obhut das nächste Frühjahr und damit seine Freilassung in die Natur. Unser Schützling war leider zu stark geschwächt, um noch im gleichen Jahr den langen Flug nach Afrika anzutreten.
Wespenbussarde sind Zugvögel, beheimatet in Nord- und Osteuropa, die im Winter in unseren Breiten keine Nahrung finden. Sie ernähren sich von Insekten, Wespen und deren Waben, aber auch Obst steht auf dem Speiseplan.
Auch 2007 brauchten Greifvögel und Eulen unsere Zuwendung und Fürsorge in der Auffangstation. Zu den häufigsten Gästen gehören Mäusebussard und Turmfalke, der Vogel des Jahres 2007. Innerhalb von zwei Tagen wurden insgesamt 5 junge Turmfalken zu uns gebracht und konnten ein paar Wochen später wieder erfolgreich zusammen ausgewildert werden.
Futter und Medikamente für die Tiere kosten Geld. Auch bleiben Tierarztbesuche zwecks spezieller Untersuchungen und Behandlungen nicht aus. Wir übernehmen diese Kosten gerne, um den Tieren zu helfen. Auch ein Teil der Eintrittsgelder unserer Falknerei und die Erlöse des Postkartenverkaufs kommen der Auffangstation zu Gute.
Natürlich freuen wir uns auch über Unterstützung unserer Arbeit durch Spenden für die Auffang- und Pflegestation.
Es ist immer wieder ein schönes Erlebnis, wenn ein Schützling die Station gesund verlässt!
Im Frühling 2009 bekamen wir einen verunglückten Wanderfalken in die Auffangstation. Der Wanderfalke war noch im Jugendkleid und musste nach einem Bruch in seiner linken Schwinge operiert werden. Nach der Operation wird er gepflegt und bleibt zur Vorbereitung für die Wiederauswilderung bei uns in der Pflege- und Auffangstation. In den letzten Jahren kann man wieder vermehrt Wanderfalken in der freier Natur beobachten. Deshalb sind sie auch wieder häufigere Gäste in unserer Auffangstation.
Trotz des eigentlich sehr guten Wetters hatten wir im Frühjahr 2011 wieder viele verschiedene Gäste in der Auffangstation, darunter Habichte, Waldkäuze, viele Mäusebussarde, Wanderfalken und Schleiereulen. Bemerkenswert war die große Zahl an Turmfalken, die in diesem Jahr aus dem Horst gefallen sind. Gerade zu dem Zeitpunkt, als die sogenannten Nestlinge langsam neugierig auf Erkundungstour zu gehen begannen, gab es schwere Sturmböen. Anfang August konnten wir bereits den größten Teil unserer Pflegegäste wieder in die Natur entlassen.
In unsere Auffangstation kommen nicht nur ausschließlich Greifvögel. Wie im Bild links zu sehen ist, päppeln wir auch andere Vögel wieder auf, die durch ungünstiges Wetter, Unfälle oder Unglücke in Not geraten sind.
Auf der rechten Seite ist ein Baumfalke abgebildet, der 2013 zu uns in die Auffangstation gebracht wurde. Er hatte einen Schwingenbruch und wurde von Tierarzt Sven Denzel aus Karben operiert. Danach verbrachte er 6 Wochen in unserer Anlage, bis er wieder voll flugfähig war. Nach seiner Genesung haben wir ihn rechtzeitig in die Freiheit entlassen, damit er vor Beginn des Winters den Flug in den Süden antreten konnte.
Dieser sehr dunkle Mäusebussard kam Anfang 2014 in unsere Auffangstation. Obwohl der Winter sehr mild war und kaum Schnee fiel, saß er total ausgehungert und wehrlos in einem Feld. In der Auffangstation wurde er wieder aufgepäppelt.
Kurz danach wurde uns ein weiterer verunglückter Vogel gebracht. Bei diesem Patienten handelt es sich um eine echte Rarität, eine Sumpfohreule. Sie war in ein Auto geflogen und hat sich dabei einen Schwingenbruch zugezogen. Die Erstversorgung der Sumpfohreule fand in der Tierklinik Hofheim statt, danach kam sie zu uns. Mittlerweile ist sie wieder gesund und wird Ende März, wenn das Wetter wieder besser ist, zurück in die Natur entlassen.
Dieser Mäusebussard wurde im Dezember 2014 in der Natur aufgefunden und befindet sich in der Auffangstation zur Behandlung.